Parodontitis
War früher vor allem die Karies Hauptursache für Zahnverlust, so ist es heute die Parodontitis. Im Volksmund wird sie auch oft Parodontose genannt.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, daß 75 % der Bevölkerung über 35 Jahre eine Parodontitis haben, 40% zeigen Symptome einer mittelschweren Erkrankung. 6% der 35 – 44 Jährigen und 18% der 65 – 74 Jährigen leiden gar an einer schweren Parodontitis.
Was ist eine Parodontitis?
Bei einer Parodontitis handelt es sich um eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates ( Parodontium ). Also ist nicht der Zahn krank, sondern vielmehr das Gewebe, das ihn im Kieferknochen verankert und ernährt. Die Parodontitis zerstört den Knochen, die den Zahn festhalten. Setzt sich der Prozess ungehindert fort, lockert sich der Zahn und fällt schließlich aus.
Ursachen für die Entstehung einer Parodontitis!
In der Mundhöhle gibt es mehr als 600 unterschiedliche Bakterienarten, die meisten von ihnen harmlose natürliche Bewohner des Mundes, die unsere Gesundheit nicht gefährden. Einige wenige jedoch greifen aktiv durch Enzyme und Giftstoffe das Zahnfleisch an und können zu deutlich sichtbarer Entzündung führen. Wirklich gefährlich können diese Bakterien aber nur werden, wenn sie sich in größer Zahl als zäh anhaftender Belag ( Plaque ) auf der Zahnoberfläche festgesetzt haben. Dies ist meist durch nachlässiges Zähneputzen begünstigt. Durch die nun einsetzende Entzündung können die Beläge unter das Zahnfleisch und dort zu einem Verlust des Knochens führen.
Die Rolle des Immunsystems!
Der Krankheitsverlauf ist individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Eine entscheidende Rolle spielt das Immunsystem. Bei einem geschwächten Immunsystem kann es zu einer schädlichen Entzündungsreaktion kommen. Risikofaktoren die zu einer Schwächung des Immunsystems führen sind z.B. Rauchen, Stress, Übergewicht, Diabetes, hormonelle Schwankungen.
Woran erkennt man eine Parodontitis?
Obwohl eine Parodontitis meist lange Zeit schmerzlos verläuft, gibt es dennoch einige Warnsignale, die auf eine Erkrankung des Zahnhalteapparates hindeuten:
- Zahnfleischbluten
- Rötung und Schwellung des Zahnfleisches
- Dauerhafter Mundgeruch oder fortwährend unangenehmer Geschmack
- Länger werdende, gelockerte Zähne.
Eine genaue Diagnose kann allerdings nur der Zahnarzt und sein Team mit einem speziellen Messinstrument und Röntgen stellen.
Einfluß der Parodontitis auf die Allgemeingesundheit!
Parodontal erkrankte Zähne können eine gefährliche Eintrittspforte für schädliche Bakterien in den Körper sein. Gelangen diese Bakterien in die Blutbahn, können sie ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes sein. Außerdem kann eine unbehandelte Parodontitis zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen.
Behandlung und Nachsorge!
Zu Beginn der Behandlung steht natürlich die Diagnose und Planung. Damit es einen Erfolg bei der Behandlung gibt, muß vorher eine Mundhygieneaufklärung durchgeführt werden. Um eine eventuelle medikamentöse Behandlung durchzuführen, ist es oftmals wichtig, einen Bakterientest durzuführen.
Danach kommt die eigentliche Behandlung, die ähnlich einer professionelle Zahnreinigung für den Patienten ist. Für den Zahnarzt oder Helferin ist es eine etwas aufwendigere Behandlung mit speziellen Hand- und Schallspitzen um unter dem Zahnfleisch alle Beläge zu entfernen.
Bei der Nachsorge ist es wichtig, das der Patient regelmäßig zum Recall erscheint und seine aktive Mitarbeit zu Hause weiterhin betreibt.
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